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Max Hennig / Bertha Johanna (Hanna) Clemen

Tafelindex:Namenindex zu den Prominententafeln  7 „Clemen“ auf 55 Anschlusstafeln


Ehemann:Personenblatt  Max Hennig   (1871 – ....)
 evangelisch; Gymnasialoberlehrer; Dr. phil.
Oberstudienrat in Zwickau
J. Gruch, Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland II, Bonn 2013, Nr. 5132
Geburt:  So., 10. Dezember 1871 in:  Meißen
 Quelle:Ahnentafel Gensel

Heirat:  Fr., 31. Mai 1901 in:  Zwickau
 von ihrem Vater Christian August Julius Clemen getraut

Ehefrau:Personenblatt  Bertha Johanna (Hanna) Clemen   (1877 – ....)
 evangelisch
J. Gruch, Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland II, Bonn 2013, Nr. 5132
Geburt:  Di., 12. Juni 1877 in:  Grimma
Vater:  Christian August Julius Clemen* 06.12.1838 Döbeln
≈ 12.12.1838 Döbeln
∞ 21.10.1863 Leipzig-Schönefeld
  Helene Voigt
† 01.04.1920 Grimma
  (1838 – 1920)
Mutter:  Helene Voigt* 14.06.1842 Leipzig
≈ 06.07.1842 Leipzig
∞ 21.10.1863 Leipzig-Schönefeld
  Christian August Julius Clemen
† 18.11.1907 Grimma
± 22.11.1907 Grimma
  (1842 – 1907)

(1) Sohn:Personenblatt  Christian Julius Karl Hennig* 04.06.1903 Zwickau
∞ 26.06.1935 Leipzig
  Gertrud Stephan
† 08.07.1992 Stolberg
  (1903 – 1992)
 evangelisch; Pfarrer; Dr. phil.
1930-1968 Pfarrer in Probstheida, Antwerpen, Eupen und Stolberg
A. Rosenkranz, Das Evangelische Rheinland II, Düsseldorf 1958, S. 202
J. Gruch, Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland II, Bonn 2013, Nr. 5132
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Hennig_(Theologe)
Geburt:  Do., 4. Juni 1903 in:  Zwickau
Heirat:  Mi., 26. Juni 1935 in:  Leipzig
Tod:  Mi., 8. Juli 1992 in:  Stolberg
Ehepartner:  + Gertrud Stephan* 26.06.1905 Leipzig
∞ 26.06.1935 Leipzig
  Christian Julius Karl Hennig
† 17.05.1981 Stolberg

(2) Sohn:Personenblatt  Ernst Max Otto Hennig* 02.09.1904 Zwickau
∞ 05.10.1934 Zwickau
  Hanna Hengst
  (1904 – ....)
 Studienrat (Zeichnen)
Adresse: Oidtweilerweg 48, D 5110 Alsdorf / Aachen
Ahnentafel Gensel: „Max Otto Ernst“

Brief von Ernst Hennig anlässlich seines 80. Geburtstages am 2. September 1984:

Allen denen, die bis heute an meinem Leben teilgenommen haben als treue Freunde und gute Weggefährten, gilt an meinem 80. Geburtstag dieser Gruß.
Mit ihnen schaue ich an diesem Tag, den noch zu erleben nicht vielen vergönnt ist, heute zurück und tue es aus dankbarem Herzen.
Es war eine lange Lebenswanderschaft, deren letzte Höhe ich nun mit Gottes Hilfe erreicht habe, ein weiter Weg über Berg und Tal heller und dunkler Stunden mit der Überfülle begeisternder und erschütternder Erlebnisse.
Vor meinen erinnerungsfrohen Augen stehen ungezählte alte und junge Menschen, denen ich in diesen acht Jahrzehnten begegnet bin. Sie alle sind einmal für mich dagewesen, haben mich umsorgt und geliebt, mir geholfen, sich für mich aufgeopfert, haben mich verstanden und getröstet und mir verziehen. Ich bin manchen Irrweg und Umweg gegangen, aber immer habe ich dann doch den rechten Weg finden können. Es war ein gutes Leben, das mir Gott geschenkt hat.
Von vielen habe ich schon früh für immer Abschied nehmen müssen, viele habe ich verloren, die ich geliebt und verehrt habe, und der frühe Tod vieler meiner Schüler, die im letzten Krieg gefallen sind, liegt wie ein großer Schatten über meinem sonst so frohen und hellen Leben. Ich hatte ein sehr gutes Elternhaus mit frommen Eltern und noch vier lieben Geschwistern, und der Kreis, dessen Mittelpunkt unsere Familie damals war, wurde zu einem Fundament auf dem ich bis heute mit großer Dankbarkeit stehe.
Es war ein weiter Weg damals aus dem sächsischen Zwickau über Leipzig, in dem ich 18 überaus glückliche Kindheits- und Jugendjahre verbringen durfte, dann nochmals über Zwickau mit den ersten zehn Berufsjahren bis zu Kriegsbeginn und den nachfolgenden fast 8 Jahren als Soldat und Kriegsgefangener in Polen, Frankreich, Rußland und Griechenland bis nach Ägypten, um schließlich als 43-Jähriger ins Vaterland zurückzukehren, aber diesmal ins rheinische Stolberg. Ich hatte das Glück, als „Flüchtlingslehrer“ erneut in meinem alten und so geliebten Beruf arbeiten zu dürfen, bis 1970 am hiesigen Gymnasium und dann noch einige Jahre an einer benachbarten Schule. Seitdem leben meine Frau und ich als „sächsische Rheinländer“ dankbar und zufrieden im Aachener Land als in unserer neuen Heimat.
Als ich am „Sedantag“, dem höchsten Staatsfeiertag des alten deutschen Kaiserreiches, am 2. September 1904 in Zwickau im Königreich Sachsen geboren wurde, haben sich meine Eltern nicht träumen lassen, daß mir einmal ein so weiter Lebensweg beschieden sein würde, der mich schließlich nach dem unbekannten Alsdorf im bundesrepublikanischen Nordrhein-Westfalen auf meine alten Tage verschlagen würde.
Welche damals unvorstellbaren Ereignisse, Erschütterungen, Entdeckungen, Fortschritte und Bewegungen habe ich miterlebt, welches in so kurzer Zeit eines Menschenlebens kaum faßbare Auf und Ab, Vorwärts und Rückwärts, welch einen Wandel der politischen, weltanschaulichen, sittlich-religiösen, pädagogischen und künstlerischen Anschauungen und Stile! In meinem Berufe allein diese immer neuen Schulreformen!
Im Mittelpunkt unseres jungen Lebens stand damals neben Schule und Kirche unbestritten die Familie mit Eltern und Großeltern. Die Außenwelt drang nur ganz wenig auf uns ein, sodaß wir vor all dem bewahrt blieben, was heutzutage das Werden und Wachsen so stört, ja zerstört. Ich war zudem ein großer Träumer und unempfänglich für lautes Treiben. Natur- und Wanderfreude weckte der Vater auf immer neuen Streifzügen rund um Leipzig, das uns nach seiner Versetzung ans König-Albert-Gymnasium zur Heimat wurde. Entscheidend wurde in jenen Jahren vor dem Ersten Weltkriege für uns die Begegnung mit dem Wandervogel. Seitdem hat mich die Jugendbewegung mit ihrem Gedankengut und ihrem neuen Stil stark mitgeprägt, ganz besonders in meinem pädagogischen Beruf. Ich war glücklich, das werden zu dürfen, was ich schon lange hatte werden wollen.
Nach dem Besuch des humanistischen Thomasgymnasiums und der Universität und Akademie in meiner Vaterstadt studierte ich noch bis zum Staatsexamen für das Höhere Lehramt in Dresden. Es waren sehr fruchtbare und schöne Jugendjahre, äußerlich unvergleichlich bescheidener als die Studentenzeit heute. Im Herbst 1929 trat ich meine erste Stelle am Realgymnasium in Zwickau an und war heilfroh, zunächst auf Jahre hinaus nur „beschäftigt“ zu werden. Als ich dann 1934 Stellenanwärter mit monatlich 279,40 Mark Gehalt wurde, wagte ich auch zu heiraten. Es war eine glückliche Wahl; und nach einer bewegten gemeinsamen Lebenswanderung, auf der wir beide vor Schwerstem gnädig bewahrt geblieben sind, feiern wir jetzt am 5. Oktober unsere Goldene Hochzeit. Bereits nach fünf Ehejahren wurden wir getrennt durch meine Einberufung zur Wehrmacht. Es folgten fast acht Jahre im Kriege auf den Feldzügen durch Polen, Frankreich, Rußland und Griechenland und in britischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten. Erst 1948 trafen wir, aber nicht mehr in der alten Heimat, wieder zusammen. Seitdem leben wir als „sächsische Rheinländer“ im Aachener Land nahe der Eifel und betrachten unser Schicksal durchaus nicht negativ. Inzwischen habe ich mit meiner Frau viel zu fest Wurzeln geschlagen, wir haben einen wertvollen Freundeskreis, und obendrein binden mich beruflich an meine alte Schule, an meine Schüler, manche Kollegen und Eltern viele Erinnerungen. Ich hatte ja das große Glück gehabt, als „Flüchtlingslehrer“ sehr bald wieder anzukommen: es wurden noch bis zu meiner Pensionierung 22 Jahre am Alsdorfer Gymnasium und anschließend noch einige am neugegründeten Gymnasium Baesweiler.
Es wurde eine gute Zeit, ganz anders als die vorausgegangenen schicksalschweren Soldatenjahre. Von Anfang an habe ich meine schulische Arbeit als Aufgabe und Verpflichtung aufgefaßt. Zuwider waren mir die Krämerseelen, die immer zuerst fragen: was bekomme ich dafür? und nicht: wo werde ich gebraucht? Das Geheimnis meines erfüllten Lehrerlebens lag darin, daß ich mit Lust und Liebe alles anpackte, was von mir im Schulalltag verlangt wurde; ich besaß auch den dazu notwendigen Idealismus. Ich hatte die größte Freude daran, auf eigene Faust etwas zu wagen und eigene Verantwortung zu tragen – das fällt ja heutzutage vielen Lehrern so schwer. Ungezählte Stunden und Ferien in meinem langen Lehrerleben habe ich freiwillig und ohne Bezahlung „geopfert“ und hatte daran gerade die meiste Freude und Befriedigung. Heute stehen vor meinen erinnerungsfrohen Augen vor allem die ungezählten sommerlichen, meist vierwöchigen „Großen Fahrten“ in die Ferne, nach Ostpreußen, an die Nordsee, nach Südbayern, in die Schweiz, nach Österreich und ans Mittelmeer, dazu die vielen Freizeiten in Jugendherbergen und Schullandheimen, Winterlager und Sommerlager, grundsätzlich alles zu Fuß mit schwerem Rucksack, es wurde gezeltet und abgekocht und „zünftig“ gelebt. Damals war die Jugend noch nicht verwöhnt und verweichlicht so wie heute, die Buben waren erstaunlich leistungsfähig und begeistert bei der Sache. Noch heute binden uns nur diese Erinnerungen an dieses Leben voller Abenteuer und Strapazen (vier Mal haben wir Alpenpässe überquert!) bei Wind und Wetter, Hunger und Kälte. Daß ich meinen Jungen als Mensch außerhalb des Unterrichtes begegnen, ihnen bei ihrem Werden und Wachsen zur Seite stehen und sie unterwegs fern vom Elternhaus mit „bemuttern“ konnte, war mir besonders wichtig. In der Stille habe ich in meinem langen Lehrerleben viel getan, wovon ein Oberschulrat, der mich ab und zu anhospitierte, keine Ahnung hatte, sodaß es kein Wunder war, wenn ich dabei meist in Ungnade fiel. Wichtiger war mir der Erfolg meines Daseins für die mir auch als Erzieher anvertraute Jugend. Ich bin wohl oft angeschwärmt worden und habe viel Gegenliebe und Dankbarkeit erfahren, wovon die meisten Kollegen nie etwas erfuhren.
Mit der Jugend bin ich sehr lange jung geblieben und habe mit ihren Augen und Herzen das Zeitgeschehen miterlebt, habe mich mit ihr begeistert und in den Jahren bis in den Krieg hinein teilgenommen an ihren Hoffnungen und war stolz auf sie in ihrem Einsatz für Volk und Vaterland. Viele haben ihr junges Leben hingegeben; aber ich weiß aus ungezählten Gesprächen und Feldpostbriefen, wie glühend ihre Opferbereitschaft im Anfang war. Sicherlich liegt heute eine tiefe Trauer auch für mich über diesem Sterben all der Frühvollendeten, mit denen so viele große Hoffnungen für immer begraben wurden.
Die Erinnerung verklärt vieles, was damals geschah, auch später. Denn der Neuanfang nach dem Kriege und die Jahre am Alsdorfer Gymnasium waren alles andere als hell und freundlich. Ein großes Stück Schulgeschichte (mit allen Schulreformen) habe ich miterlebt, viele Enttäuschungen, jämmerliches menschliches Versagen, vor allem den Verlust an Vorbildern. Die Nachkriegsjugend wurde immer mehr das Opfer einer Umwelt, die die alten Erziehungskräfte wie Schule, Elternhaus und Kirche zurückdrängte und sich mit Kino und Radio, Fernsehen und Illustrierten selbst bei den Jüngsten durchsetzte. Der Verfall war von Jahr zu Jahr spürbar und machte die schulische Arbeit immer schwerer. Der Verlust an echter Freude und die zunehmende Unfähigkeit, aktiv mitzutun, selbst Phantasie zu entwickeln und sich gegen die Verwilderung und Verrohung im jugendlichen Lebensstil zu wehren, war auch mir immer schmerzlicher, wenn ich zurückdachte an meine ersten Lehrerjahre mit einer noch gesunden und vom Amerikanismus noch nicht angekränkelten Schuljugend.
Trotzdem habe ich auch hier noch viele glückliche Stunden erleben dürfen. Was ich mir nie hätte träumen lassen, durfte ich nun verwirklichen: es wurden wahre Wanderjahre voll schönster, weltweiter Reisen. Mit meiner Frau und anfangs auch mit unserem Jungen, der als „Flüchtlingskind“ zu uns gekommen war und bis zu seinem Abitur bei uns lebte, bin ich in der näheren und fernen rheinischen Heimat und dann kreuz und quer in Europa und in allen Erdteilen unterwegs gewesen und habe dort nicht nur große und begeisternde Eindrücke gehabt. Erschütternde Not und hoffnungsloses Elend haben wir genug kennengelernt und sind dann stets doppelt dankbar heimgekehrt in unser so reiches, fürsorgliches, geordnetes und schönes deutsches Vaterland. Viele „kleine Freuden“ haben mein Leben ausgefüllt neben Musik und Kunst; es ist kaum zu glauben, wie gut man es doch immer wieder gehabt hat. Was für ein Glück, daß ich schon so früh gelernt hatte, dankbar zu sein und allem die beste Seite abzugewinnen! Ich war schon so etwas wie ein „Lebenskünstler“ und verstand es bis heute, für jeden neuen Lebenstag, den mir Gott schenkte, dankbar zu sein. Das galt auch für meine getreue Lebensgefährtin.
So schauen wir heute zurück und grüßen unsere Freunde in der alten wie in der neuen Heimat.
Geburt:  Fr., 2. September 1904 in:  Zwickau
Heirat:  Fr., 5. Oktober 1934 in:  Zwickau
Ehepartner:  Hanna Hengst* ca. 1910
∞ 05.10.1934 Zwickau
  Ernst Max Otto Hennig

(3) Tochter:Personenblatt  Hildegard Hennig* ca. 1906
∞ Otto Stephan
  (ca. 1906 – ....)
Geburt:  ca. 1906 (?)   
Ehepartner:  Otto Stephan∞ Hildegard Hennig

(4) Tochter:Personenblatt  Erika Hennig* ca. 1909
∞ Frank Becker
  (ca. 1909 – ....)
Geburt:  ca. 1909 (?)   
Heirat:  3 Kinder: außer Veronika noch Zwillinge (?)
Ehepartner:  + Frank Becker∞ Erika Hennig

(5) Sohn:Personenblatt  Paul Gottfried Johannes (John) Hennig* 03.03.1911 Leipzig
∞ ca. 1935
  Cläre Meyer
† 11.12.1986 Basel, Schweiz
  (1911 – 1986)
 evangelisch / katholisch; Literaturwissenschaftler, Religionswissenschaftler; Dr. phil.
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Hennig
Geburt:  Fr., 3. März 1911 in:  Leipzig
Heirat:  ca. 1935   
Tod:  Do., 11. Dezember 1986 in:  Basel, Schweiz
Ehepartner:  + Cläre Meyer* 22.03.1907 Aachen
∞ ca. 1935
  Paul Gottfried Johannes Hennig
† 1980
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